Therapieergänzende Maßnahmen
Die Wärme- oder Kältetherapie nach § 24 kann zusätzlich zu motorisch-funktioneller oder sensomotorisch-perzeptiver Behandlung verordnet werden, wenn sie der Schmerzreduzierung oder Muskeltonusregulation dient. Dadurch wird die eigentliche Behandlung erleichtert, verbessert oder erst möglich gemacht.
Hirnleistungstraining oder neuropsychologisch orientierte Behandlung
Diese Therapieform dient der gezielten Behandlung krankheitsbedingter Schädigungen mentaler Funktionen, insbesondere kognitiver Beeinträchtigungen, und zielt auf die Verbesserung von Aktivitäten und Teilhabe ab.
Sie umfasst Maßnahmen zur Stabilisierung oder Verbesserung:
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Globaler mentaler Funktionen (Orientierung zu Zeit, Ort, Person, Intelligenz)
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Spezifischer mentaler Funktionen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung, Denken, Höhere kognitive Fähigkeiten wie Abstraktion, Handlungsplanung, Urteils- und Problemlösevermögen)
Auf Aktivitäts- und Teilhabeebene verfolgt die Behandlung Ziele wie:
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Entwicklung, Wiederherstellung und Erhalt von Alltagsaktivitäten (z. B. Planung und Durchführung von Routinen, Übernahme einfacher und komplexer Aufgaben)
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Verbesserung sozialer Interaktionen und Beziehungen (z. B. situationsgerechtes Verhalten, Familienbeziehungen)
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Förderung der Mobilität im Alltag (z. B. Tragen, Nutzung von Transportmitteln)
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Selbstversorgung (z. B. An- und Auskleiden, Waschen)
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Erlernen von Kompensationsstrategien
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Entwicklung der Krankheitsbewältigung und selbstbestimmten Lebensgestaltung


Psychisch-funktionelle Behandlung
Die psychisch-funktionelle Behandlung zielt auf die gezielte Therapie krankheitsbedingter Beeinträchtigungen mentaler Funktionen ab, insbesondere psychosozialer, emotionaler, psychomotorischer sowie Wahrnehmungsfunktionen. Ziel ist die Verbesserung der Aktivitäten und Teilhabe. Sie umfasst Maßnahmen zur Stabilisierung oder Verbesserung:
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Globaler mentaler Funktionen: Bewusstsein, Orientierung, Intelligenz (z. B. bei Demenz), psychosoziale Funktionen (z. B. bei Autismus), Energie, Antrieb und Schlaf.
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Spezifischer mentaler Funktionen: Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Psychomotorik, Emotionen, Wahrnehmung, Denken, höhere kognitive Fähigkeiten, Handlungsplanung sowie Selbst- und Zeitwahrnehmung.
Auf Aktivitäts- und Teilhabeebene verfolgt die Therapie Ziele wie:
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Entwicklung, Wiederherstellung und Erhalt von Alltagsaktivitäten (z. B. Tagesstruktur, Selbstversorgung)
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Förderung von Lern- und Wissensanwendung
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Verbesserung sozialer Interaktionen und Beziehungen
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Stärkung der Eigenverantwortung, des Selbstvertrauens und der Entscheidungsfähigkeit
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Erlernen von Kompensationsstrategien, ggf. unter Einsatz von Hilfsmitteln und externen Unterstützungen
Sensomotorisch-perzeptive Behandlung
Diese Therapieform zielt darauf ab, krankheitsbedingte Schädigungen der sensomotorischen oder perzeptiven Funktionen gezielt zu behandeln. Das Hauptziel ist es, Beeinträchtigungen in den Aktivitäten und, wenn möglich, in der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.
Was wird in der Behandlung gemacht?
In der sensomotorisch-perzeptiven Behandlung werden Maßnahmen ergriffen, um auf der Ebene der Schädigung bestimmte Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel:
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Stabilisierung oder Aufbau der verschiedenen Sinne, z.B.: Temperatur-, Druck- und Berührungsempfinden, Propriozeption, Vibrationssinn, visuelle, auditive und taktil-haptische Wahrnehmung
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Verbesserung der Sinneswahrnehmung durch sensorische Integration, um die Verarbeitung verschiedener Sinneseindrücke zu optimieren.
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Entwicklung oder Verbesserung des Körpergefühls und des Körperschemas, um ein besseres Verständnis des eigenen Körpers zu fördern.
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Förderung des Gleichgewichtssinns und der Haltung, um Stabilität und Körperkontrolle zu verbessern.
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Aufbau oder Stabilisierung aktiver Bewegungsfähigkeiten, z.B.: Grob- und Feinmotorik
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Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten, um die Wahrnehmung und das Denken zu unterstützen.
Ziele auf Aktivitäts- und Teilhabebene:
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Hierbei geht es vor allem um die Wiederherstellung, Entwicklung oder den Erhalt von Fähigkeiten wie:
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Allgemeine Aufgaben im Alltag, z.B.: Bewältigung von Einzel- und Mehrfachaufgaben, Umgang mit Gebrauchsgegenständen
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Selbstversorgung, z.B.: An- und Auskleiden, Waschen
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Haushaltsführung, z.B.: Einkaufen, Mahlzeiten zubereiten
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Mobilität und Geschicklichkeit im Alltag, z.B.: Treppensteigen, Stehen, Sitzen, Heben, Tragen
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Förderung sozialer Aktivitäten und Gemeinschaftsleben
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Erlernen von Strategien zur Kompensation, ggf. unter Einbeziehung vorhandener Hilfsmittel
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Kompetenzen im Umgang mit Hilfsmitteln, technischen Geräten und der Anpassung des Lebensumfelds


Motorisch-funktionelle Behandlung
Bei dieser Therapie liegt der Fokus auf der gezielten Verbesserung von motorischen Beeinträchtigungen, die durch Erkrankungen oder Verletzungen entstanden sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob das periphere Nervensystem beteiligt ist oder nicht. Ziel ist es, die Bewegungsfähigkeit zu fördern, die Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten oder wiederherzustellen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.
Was umfasst die Behandlung?
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Erhaltung und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, Stabilitt und des Gelenkschutzes
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Aufbau und Stabilisierung aktiver Bewegungsfähigkeiten, wie Grob- und Feinmotorik
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Förderung physiologischer Haltungs- und Bewegungsmuster
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Steigerung der Muskelkraft, Ausdauer und Belastbarkeit
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Verbesserung des Gangbildes und der Kontrolle über Rumpf sowie Extremitäten
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Wiederherstellung oder Verbesserung der Sensibilität (z.B. Temperatur, Berührung)
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Vermeidung von Kontrakturen (Versteifungen) und Narbenabhärtung
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Schmerzlinderung und Reduktion schmerzbedingter
Reaktionen Ziele auf Aktivitäts- und Teilhabebene:
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Motorische Einschränkungen verringern oder beheben
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Mobilität und Geschicklichkeit im Alltag wiederherstellen (z.B. Treppensteigen, Sitzen, Stehen, Heben, Tragen, Fortbewegung mit oder ohne Hilfsmittel)
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Selbstständigkeit bei Aktivitäten wie An- und Auskleiden, Waschen oder Haushaltsführung (z.B. Einkaufen, Kochen)
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Strategien erlernen und den sicheren Umgang mit Hilfsmitteln (z.B. Prothesen) verbessern